Ausbauarbeiten L 3206 Neuhof-Giesel abgeschlossen

Abschluss deutlich früher als geplant

 

Die Baumaßnahme auf der L 3206 wurde aus mehreren Gründen notwendig. Zum einen mussten zwei Kurven begradigt werden, die durch ein erhöhtes Unfallgeschehen auffällig geworden waren. Allein in den Jahren 2017, 2018 und 2019 hatten sich dort 20 Unfälle ereignet, bei denen immer wieder Personen verletzt wurden.

Darüber hinaus musste der komplette Straßenkörper grundhaft erneuert werden. Der jahrzehntealte Oberbau der Straße zeigte irreparable Schäden auf und hatte nicht mehr die geforderte Tragfähigkeit. Hinzu kam, dass die Deckschicht ihre Verschleißgrenze erreicht hatte und Risse und Ausbrüche zu sehen waren. Auch musste die Entwässerung modernisiert werden, da die vorhandenen Abläufe, Anschlussleitungen, Querdurchlässe, Mulden und Gräben nicht mehr leistungsfähig waren.

Die vorhandene alte Landesstraße wurde deshalb auf einer Länge von rund 2.700 Meter zurückgebaut. Anschließend erfolgte der komplette Neuaufbau des Straßenkörpers, bis hin zum Einbau der neuen Asphaltschichten. Bei diesen Arbeiten wurde außerdem die Fahrbahn von vorher 6 Metern auf 6,50 Meter verbreitert, in den Kurvenbereichen sogar auf bis zu 6,90 Meter. Die Kurvenradien und Sichtweiten wurden entsprechend moderner Richtlinien angepasst. Gleichzeitig wurden die Entwässerungseinrichtungen, Mulden und Bankette neu hergestellt. Diese Arbeiten erfolgten im vergangenen Jahr zunächst auf einer Strecke von 1.800 Meter, in diesem Jahr wurden dann die restlichen 900 Meter grundhaft saniert.

Christian Gutmann (Projektverantwortlicher Hessen Mobil), Alexander Lorchheim (Baufirma Stolz), Gerhard Niedling (Leiter der Straßenmeisterei Neuhof), Thomas Schuhmann (Baufirma Stolz), Ulrich Hansel (Dezernent Planung und Bau Osthessen Hessen Mobil), Heiko Stolz (Bürgermeister) und Harald Auth (Straßenmeisterei Neuhof).


Im Jahr 2020 ging Hessen Mobil davon aus, dass die Baumaßnahme bis zum Ende der Sommerferien 2021 andauern wird. Durch verschiedene positive Entwicklungen konnte dieser Termin allerdings deutlich unterschritten werden. Hessen Mobil freut sich mitteilen zu können, dass die Strecke schon am 25. Juni freigegeben werden konnte.

Bürgermeister Heiko Stolz lobte, dass das Zeitfenster gut eingehalten worden war. Er dankte den Bürgerinnen und Bürgern von Giesel, die den Straßenausbau geduldig ertragen haben - zumal die Umleitung monatelang über Hosenfeld erfolgte. Zugleich betonte Stolz die Bedeutung der ausgebauten Straße: Sie sei nicht nur eine wichtige Verbindung des Ortsteils Giesel mit dem Kernort, sondern eine bedeutende Spange für die Gemeinde und die Region. Viele Pendler aus dem südwestlichen Teil des Landkreises oder dem Vogelsberg erreichen über die L 3206 das Gewerbegebiet Neuhof-Nord sowie die Stadt Fulda und den Industriepark Fulda-West.

Des Weiteren hob der Rathauschef hervor, dass sich der Neuhofer Geschichtskreis für den Erhalt einer sog. Trichtersperre eingesetzt hatte; diese aus dem Kalten Krieg stammende militärische Verteidigungseinrichtung steht nun unter Denkmalschutz und ist unmittelbar neben der neuen Straße zu besichtigen. Zudem wurde der „Mähdkreuz“ genannte historische Bildstock im Zuge der Bauarbeiten wieder freigeschnitten.

Die Baukosten liegen bei rund 3,5 Millionen Euro. Kostenträger ist das Land Hessen. Die für den Neubau notwendige Rodung von ca. 4,2 Hektar Wald wird durch die Neuanpflanzung von Bäumen im Anschluss an den Straßenbau kompensiert, dazu werden auch weitere Bepflanzungen außerhalb des Baufeldes erfolgen.

 

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Fotos: Hessen Mobil